Tränen wurden in Siegen-Wittgenstein nicht vergossen. Auch nicht bei den „härtesten“ BVB-Fans. Vielmehr stieß die am Mittwoch in einer Pressekonferenz des Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund bekannt gegebene vorzeitige Demission von Erfolgstrainer Jürgen Klopp am Ende dieser Saison größtenteils auf Verständnis.

Seit Sommer 2008 ist Klopp für Wohl und Wehe des BVB zuständig. Mit zwei Deutschen Meisterschaften, einem DFB-Pokalsieg und dem Einzug ins Champions League Finale 2013 in London gegen die Bayern errang „Kloppo“ auch in der Provinz Kultstatus.

Günter Büdenbender aus Irmgarteichen vom BVB-Fanclub Netpherland ist Inhaber des Gasthofs Ley. Seit Jahrzehnten schlägt sein Herz schwarz-gelb. Und er sieht die „Angelegenheit Klopp“ als „ganz normal“ an. Und: „Ich finde es in Ordnung, wie er’s gemacht hat. Er ist damit allem Gerede aus dem Weg gegangen. Denn noch hat niemand laut seinen Rücktritt gefordert, war auch in der Vereinsführung immer wieder von der Treue zum Trainer geredet worden. Es hat jedenfalls selten einen höher angesehenen Trainer – auch bei den Fans – gegeben als Jürgen Klopp.“

Damit spricht der Gastronom, der nach BVB-Siegen besonders gern die Mitglieder des Fanclubs bewirtet, seinen gestern in den Vereinsfarben bei ihm aufgelaufenen Freunden aus der Seele.

Christian Hainbach gehört dem Fanclub „Witti-Power“ an. Der 33-Jährige aus Bad Berleburg zum angekündigten Klopp-Rücktritt: „Ich bin traurig oder, besser gesagt, echt geschockt, dass Jürgen Klopp sich nicht mehr zutraut, die Mannschaft zurück auf den Erfolgsweg zu führen. Ich hatte stets das Vertrauen, dass er es schafft, um einige Spieler dieser aktuellen Mannschaft herum ein neues Erfolgs-Team aufzubauen.“

Hainbach vermutet, dass es in Sachen Nachfolge auf Thomas Tuchel hinaus laufen wird.

Armin Grünewald ist Weidenauer, angestellt bei der Uni Siegen. Einem Fanclub gehört er nicht an. Aber auch als „Individual-Reisender“ ist er ist er mit Leib und Seele ein Schwarz-Gelber. „Das ist schade. Ich hätte mir eine Zukunft mit Jürgen Klopp durchaus noch vorstellen können. Die Saison aber ist schon echt enttäuschend. Von daher ist ein Umbruch, den Klopp jetzt eingeleitet hat, gar nicht verkehrt. Für mich haben Aki Watzke und Michael Zorc bei der Pressekonferenz ziemlich fertig ausgesehen.“

Markus Mettner spielt selbst Fußball. Beim TuS Johannland. Ab und an fährt er beim Fanclub Netpherland mit zu den Spielen des BVB. „Ich habe mit sowas gerechnet“, so der 24-Jährige. „Ich denke, Jürgen Klopp will mit diesem Schritt das Beste für den BVB. Er hat eine Bombenarbeit geleistet. Dafür muss man dankbar sein.“

Hans-Georg Moellerund Florian Runte

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Ihre Herzen schlagen schwarz-gelb und sie demonstrieren das spontan in Irmgarteichen. Niklas Müller, Günter Büdenbender, Horst-Peter Müller und Stefan Büdenbender (v.l.) vom BVB-Fanclub Netpherland zeigen Verständnis für die Rücktritt-Ankündigung von Trainer Jürgen Klopp.Foto: Heinrich Bruch

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BVB-Fanclub Netpherland: Enttäuschung, aber auch Verständnis

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