Arbeitsgruppe trifft sich regelmäßig. Streuobstwiese und Hausgärten in Augenschein genommen.

Bäume prägen die Landschaft und das in ihr liegende Dorf entscheidend. Dazu bilden  Heimische Sträucher und Hecken eine natürliche Ergänzung des Baumbestandes. Die Obstbaumreihen an Straßen und Feldwegen – oder ganze Streuobstanlagen, wie wir sie in Irmgarteichen finden, sind in den letzten Jahren mehr und mehr entstanden. Sie tragen erheblich zu dem dörflichen Charakter und zu einem ausgewogenem  Bild des Dorfes in der Landschaft bei. Der Blick vom Friedhof zeigt in eindrucksvoller Weise den Grüngürtel um die Ortschaft Irmgarteichen herum. Der Erhalt und die Entwicklung der natürlichen Lebensgrundlagen sind daher wichtige Zielsetzungen für einen nachhaltigen Umgang mit der Natur. Die Arbeitsgruppe hatte jetzt einen weiteren Termin. Dabei wurden wichtige Pflege –und Schnittmaßnahmen besprochen, die in den Sommermonaten Juli und August anfallen. Dabei wurden alle für den Kronenaufbau entbehrlichen Äste und Triebe, die man im Winter ohnehin entfernen würde, weggeschnitten. Gemeint sind vorwiegend stark wachsende Jungbäume im Alter von zwei bis sechs Jahre. In dieser Zeit werden die Leittriebe noch jährlich zurückgeschnitten, um ein möglichst tragfähiges Kronengerüst zu erzielen. Nach dem Neuaustrieb können viele dieser Triebe  nicht bleiben. Sie stehen zu dicht, wachsen zu steil oder ragen in das Kroneninnere. Belässt man diese überflüssigen Triebe den ganzen Sommer in der Baumkrone, so nehmen sie viel Licht und Nährstoffe weg. Um das zu vermeiden, kann man jetzt die überflüssigen Triebe entfernen. Die entstehenden Wunden verheilen rasch und brauchen nicht verstrichen zu werden. Ende Juli – Anfang August ist auch der richtige Zeitpunkt zum Waagrechtbinden von steilstehenden kräftigen Seitentrieben. Um diese Zeit beginnt das Verholzen der Jungtriebe. Werden sie jetzt herabgebunden , so bleiben sie innerhalb weniger Wochen ständig in dieser Stellung. Außerdem werden im August die Blütenknospen für das kommende Jahr gebildet. Auch das Abspreizen der Leitäste lässt sich im Sommer leichter durchführen als beim Winterschnitt.  Kranke Triebe werden ebenfalls entfernt. Nach der Ernte werden Süßkirsche, Himbeeren und Johannisbeeren geschnitten. Nach dem Auslichten älterer Kronen wird das Kroneninnere wieder stärker belichtet, die Folge: Es kommt zur Bildung von Jungtrieben und Fruchtholz.

Der Wundverschluss hat im Sommer keine große Bedeutung. Je nach Art der Schäden, der Pflanzenart sowie der Jahreszeit kann auf eine Wundbehandlung verzichtet werden. Vom Rand aus entwickelt sich das Gallusgewebe, das zur Überwallung führt. Je nach Größe der Wunde kann das einige Jahre dauern. Eine Hilfe ist dabei das jährliche Anritzen der Wunde während des ersten Wachstumsschubes. Bei Winterverletzungen  bzw. bei Schnittmaßnahmen ab November ist der Wundverschluss noch immer erforderlich, da zu diesem Zeitpunkt der Vegetationsruhe durch den Baum keine Abwehrmaßnahmen gebildet werden können. Größere Schnittwunden werden nach Abschluß der Arbeiten mit einem Wundverschlußmittel wie „Lac Balsam“ o.ä. verstrichen.

Optimale Schnittzeitpunkte bei Obstgehölzen

Die Hauptschnittmonate liegen im Febr./März sowie im Juli/August.

Text und Foto: Heinrich Bruch

Sommerschnitt – und Sommerbehandlung an Obstgehölzen.

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