Arbeitsgruppe trifft sich regelmäßig – Streuobstwiese und Hausgärten in Augenschein genommen.
Die Arbeitsgruppe „Grüngestaltung im Ort“ hat beim letzten Termin wichtige Pflege –und Schnittmaßnahmen besprochen, die jetzt in den Sommermonaten anfallen. Dem sogenannten Sommerschnitt kommt in den letzten Jahren immer mehr Bedeutung zu. Er sollte jedoch nicht vor August durchgeführt werden, da die Gehölze sonst noch einmal austreiben. Insbesondere bei Bäumen, die sehr stark wachsen, aber nur wenige Früchte tragen, hat sich der Sommerschnitt bewährt.
Dabei werden alle für den Kronenaufbau entbehrlichen Äste und Triebe, die man im Winter ohnehin entfernen würde, weggeschnitten. Gemeint sind vorwiegend stark wachsende Jungbäume im Alter von zwei bis fünf Jahren.
In dieser Zeit werden die Leittriebe noch jährlich zurückgeschnitten, um ein möglichst tragfähiges Kronengerüst zu erzielen. Die Folge eines kräftigen Schnitts ist eine heftige Triebbildung. Viele dieser Triebe können nicht bleiben. Sie stehen zu dicht, wachsen zu steil oder ragen in das Kroneninnere. Belässt man diese überflüssigen Triebe den ganzen Sommer in der Baumkrone, so nehmen sie viel Licht und Nährstoffe weg. Um das zu vermeiden, kann man jetzt die überflüssigen Triebe entfernen. Die entstehenden Wunden verheilen rasch und brauchen nicht verstrichen zu werden.
Ende Juli bis Mitte August ist auch der richtige Zeitpunkt zum Waagrechtbinden von steilstehenden kräftigen Seitentrieben. Um diese Zeit beginnt das Verholzen der Jungtriebe. Werden sie jetzt herabgebunden , so bleiben sie innerhalb weniger Wochen ständig in dieser Stellung. Außerdem werden im August die Blütenknospen für das kommende Jahr angesetzt. Kranke Triebe werden ebenfalls entfernt.
Kirschbäume sollten generell im Sommer nach der Ernte geschnitten werden. Schneidet man Kirschen im Winter oder Frühjahr, bluten die Wunden stark. Der Schnitt am Beerenobst mit Himbeeren und Johannisbeeren erfolgt auch jetzt. Der Wundverschluss hat im Sommer keine große Bedeutung. Je nach Art der Schäden, der Pflanzenart sowie der Jahreszeit kann auf eine Wundbehandlung verzichtet werden. Vom Rand aus entwickelt sich das Gallusgewebe, das zur Überwallung führt.
Je nach Größe der Wunde kann das einige Jahre dauern. Eine Hilfe ist dabei das jährliche Anritzen der Wunde während des ersten Wachstumsschubes.Bei Winterverletzungen bzw. bei Schnittmaßnahmen ab November ist der Wundverschluss noch immer erforderlich, da zu diesem Zeitpunkt der Vegetationsruhe durch den Baum keine Abwehrmaßnahmen gebildet werden können.
Bäume prägen die Landschaft und das in ihr liegende Dorf entscheidend. Dazu bilden heimische Sträucher und Hecken eine natürliche Ergänzung des Baumbestandes. Die Obstbaumreihen an Straßen und Feldwegen – oder ganze Streuobstanlagen, wie wir sie in Irmgarteichen finden – sind in den letzten Jahren mehr und mehr entstanden. Sie tragen erheblich zu dem dörflichen Charakter und zu einem ausgewogenem Bild des Dorfes in der Landschaft bei. Der Blick vom Friedhof zeigt in eindrucksvoller Weise den Grüngürtel um die Ortschaft Irmgarteichen herum, die Arbeitsgruppe war vor Ort.
Bedarfsgerechte Düngung auch in Obstwiese und Obstgarten.
Bodenpflege, Bodenleben, Mangelsymptome und Pflanzennährstoffe.
In einem naturgemäß bewirtschafteten Garten stehen die Maßnahmen zur Pflege des Bodens eindeutig im Vordergrund, denn Bodengare und natürliche Bodenfruchtbarkeit sind die Voraussetzungen für gesundes Pflanzenwachstum. Die natürliche Fruchtbarkeit und Gesundheit eines Bodens hängt ganz entscheidend von den in ihm lebenden Organismen ab. Damit sich diese optimal ansiedeln und entwickeln können, darf der Boden weder zu sauer noch zu alkalisch sein. Der Idealbereich für eine artenreiche, ausgewogene Zusammensetzung der Bodenorganismen liegt im pH- Bereich zwischen 5,5 und 7 . Die Entwicklung des Bodenlebens wird durch den Kalkgehalt des Bodens entscheidend beeinflusst. Der Boden im Siegerland gilt als kalkarm. Zur Erhaltungsdüngung genügen ca. 75 gr. Kalk pro m² jährlich. ( dazu Düngevorschlag der Bodenuntersuchung beachten. ) *
Mangelsymptome und Pflanzennährstoffe:
Alle Pflanzen benötigen zum Wachstum und zur Ausbildung von Blüten und Früchten bestimmte Nährstoffe, die sie über Blätter und Nadeln, über Sprosse und Stengel, vor allem aber über die Wurzeln aufnehmen. Licht, Wärme, Kohlendioxid, Sauerstoff und Wasser sind für das Leben unentbehrlich. Doch durch die alleinige Aufnahme würden die Pflanzen nicht satt werden.
Pflanzen brauchen Nahrung:
Unentbehrlich für alle Kulturpflanzen sind die Hauptnährelemente Stickstoff, Phosphor, Kalium, Schwefel, Calcium und Magnesium. Als Spurenelemente, also in sehr kleinen Mengen, werden zusätzlich benötigt: Eisen, Mangan, Zink, Kupfer, Chlor und Molybdän. Weitere Nährelemente fördern das Wachstum bestimmter Pflanzen
z.B. Natrium, Silicium und Kobalt.
Mangel und Überschuss:
Durch Bodenpflege und Düngung versucht der Gartenbesitzer dem Nährstoffbedarf seiner Pflanzen gerecht zu werden. Eine einseitige Düngung, ein einseitiger Nährstoffentzug, Festlegung oder Freisetzung von Nährelementen im Boden und andere Faktoren können leicht zu Mangelsymptomen und Überschüssen führen.
Stickstoff: Fördert das vegetative Pflanzenwachstum. Im Boden muss dieses Hauptnährelement zunächst von
Bakterien, Pilzen und Algen in Nitrat und Ammoniak umgewandelt werden, es wird dann über die Pflanzenwurzeln aufgenommen. Stickstoffmangel zeigt sich an der Aufhellung und Vergilbung der Blätter die zudem klein bleiben. Eine Überdüngung mit Stickstoff führt dazu, das die Pflanzen zu stark ins Kraut schießen und kaum Früchte bilden.
Phosphor: Phosphor ist wichtig für die Bildung von Blüten, Früchten und Samen, für den Aufbau der Zellsubstanz in Blättern und Stengeln und für den Energiehaushalt der Pflanzen.
Phosphormangel ist daran zu erkennen, dass sich die Blätter von dunkelgrün zu gelb, braun bis dunkelrot oder schwarz verfärben und schließlich absterben. Die Pflanzen bleiben klein. Phosphorüberdüngung verursacht Wuchshemmungen, da die Pflanzen in der Spurenelementaufnahme behindert werden.
Kalium: (auch Kali genannt) festigt das Zellgewebe und sorgt für kräftige Wurzeln und Knollen. Früchte und Gemüse sind länger haltbar. Der Wasserhaushalt wird reguliert.
Bei Kalimangel werden die Pflanzen schlaff, Blattränder und – spitzen verfärben sich braun und trocknen allmählich ein. Die Pflanzen sind anfälliger gegen Pilzkrankheiten und Schädlinge.
Calcium: Kalk ist ein unentbehrlicher Baustein wichtiger pflanzlicher Inhaltstoffe, er wirkt sich auf gesundes Wachstum der Wurzeln und Triebe aus. * ( Siehe oben)
Magnesium: ist der zentrale Baustein des Blattgrüns, ist unentbehrlich für die Steigerung des Wachstums, des Ertrags und der Qualität von Kulturpflanzen. Magnesiummangel zeigt sich zunächst an den älteren Pflanzenteilen. Die Blätter werden gelb, der Mangel tritt häufig in sauren Böden auf.
Eisen: brauchen die Pflanzen für den Stoffwechsel und die Bildung von Blattgrün.
Bodenuntersuchung : Die sorgfältige und richtige Probenentnahme ist für den Erfolg von Bedeutung. ( Maßnahmen folgen im Herbst…)
Fotos: Heinrich Bruch