Jahrhundertelang prägten Obstbäume große Teile der Landschaft. Einzeln oder in Gruppen entlang von Straßen und Gräben, als grüne Gürtel oder an Hängen. Sie bildeten einen natürlichen Übergang von Dörfern und Einzelhöfen zur freien Landschaft. Die Obstbaumreihen an Straßen und Feldwegen – oder ganze Streuobstanlagen, wie wir sie in Irmgarteichen finden, sind in den letzten Jahren mehr und mehr entstanden. Sie tragen erheblich zu dem dörflichen Charakter und zu einem ausgewogenem Bild des Dorfes in der Landschaft bei. Der Blick vom Friedhof zeigt in eindrucksvoller Weise den Grüngürtel um die Ortschaft Irmgarteichen herum.
Obstwiesen sind Lebensraum für eine große Anzahl von Pflanzen und Tieren. Neben unzähligen Insektenarten leben auch hier Igel und zahlreiche Vogelarten. Der Erhalt und die Entwicklung der natürlichen Lebensgrundlagen sind daher wichtige Zielsetzungen für einen nachhaltigen Umgang mit der Natur. Die Neuanlage von Baumbeständen und der Erhalt der alten Streuobstwiesen ist daher dringend erforderlich.
Bei der Anpflanzung sollten die alten ortsüblichen Sorten wie den Winterrambour, Roter Boskop und Jakob Lebel beispielhaft vorangehen. Dazu bilden Heimische Sträucher und Hecken eine natürliche Ergänzung des Baumbestandes.
Bei der Befruchtung tragen emsige Bienen und Hummeln den Blütenstaub von einem Apfelbaum einer Sorte, auf einen Apfelbaum mit einer anderen Sorte. Nur aus gut befruchteten Blüten entstehen später voll entwickelte Äpfel.
Der Baum kommt in „Saft“ und die Knospen öffnen sich zu einer herrlichen weißen Blütenpracht.
Blatt – Fruchtverhältnis:
So braucht ein Apfel 20 bis 30 Blätter um reifen zu können. Alle uns bekannten Apfelsorten sind aus dem kleinen, harten Wildapfel entstanden.
Fotos und Text: Heinrich Bruch, Irmgarteichen