Im August setzen die Blütenknospen für das nächste Jahr an…

– Arbeitsgruppe trifft sich regelmäßig für Schulungen. –
– Streuobstwiese und Hausgärten in Augenschein genommen. –


Die Arbeitsgruppe im Garten von Rudolf Wagner. Bei den Pflege – und Schnittmaßnahmen an Mirabellen- und Hauszwetschenbaum – (im fünften Standjahr) konnten die Teilnehmer das Waagrechtbinden von kräftigen Seitentrieben üben. 

Die Arbeitsgruppe „Grüngestaltung im Ort“ hat beim letzten Termin wichtige Pflege –und Schnittmaßnahmen besprochen, die jetzt in den Sommermonaten Juli und August anfallen. Dem sogenannten Sommerschnitt kommt in den letzten Jahren immer mehr Bedeutung zu. Dabei werden alle für den Kronenaufbau entbehrlichen Äste und Triebe, die man im Winter ohnehin entfernen würde, weggeschnitten.
Gemeint sind vorwiegend stark wachsende Jungbäume im Alter von zwei bis fünf Jahre.
In dieser Zeit werden die Leittriebe noch jährlich zurückgeschnitten, um ein möglichst tragfähiges Kronengerüst zu erzielen. Die Folge eines kräftigen Schnitts ist eine heftige Triebbildung. Viele dieser Triebe können nicht bleiben. Sie stehen zu dicht, wachsen zu steil oder ragen in das Kroneninnere. Ganz zu Schweigen von den Konkurrenztrieben.
Belässt man diese überflüssigen Triebe den ganzen Sommer in der Baumkrone, so nehmen sie viel Licht und Nährstoffe weg. Um das zu vermeiden, kann man jetzt die überflüssigen Triebe entfernen. Die entstehenden Wunden verheilen rasch und brauchen nicht verstrichen zu werden.
Ende Juli bis Mitte August ist auch der richtige Zeitpunkt zum Waagrechtbinden von steilstehenden kräftigen Seitentrieben. Um diese Zeit beginnt das Verholzen der Jungtriebe. Werden sie jetzt herabgebunden , so bleiben sie innerhalb weniger Wochen ständig in dieser Stellung. Außerdem werden im August die Blütenknospen für das kommende Jahr angesetzt.
Auch das Abspreizen der Leitäste lässt sich im Sommer leichter durchführen als beim Winterschnitt. Kranke Triebe werden ebenfalls entfernt.
Nach der Ernte werden Süßkirsche, Himbeeren und Johannisbeeren geschnitten.
Alle Maßnahmen wurden im Garten von Rudolf Wagner gezeigt.
Der Wundverschluss hat nicht mehr die Bedeutung wie vor einigen Jahren. Je nach Art der Schäden, der Pflanzenart sowie der Jahreszeit kann auf eine Wundbehandlung verzichtet werden.
Vom Rand aus entwickelt sich das Gallusgewebe, das zur Überwallung führt. Je nach Größe der Wunde kann das einige Jahre dauern. Eine Hilfe ist dabei das jährliche Anritzen der Wunde während des ersten Wachstumsschubes.
Bei Winterverletzungen bzw. bei Schnittmaßnahmen ab November ist der Wundverschluss noch immer erforderlich, da zu diesem Zeitpunkt der Vegetationsruhe durch den Baum keine Abwehrmaßnahmen gebildet werden können.


Rudolf Wagner und Hubert Graben an einem Mirabellenhalbstamm.
Die jungen Triebe sind in diesem Jahr über einen halben Meter gewachsen.
Der Konkurrenztrieb (Krone) wurde entfernt.

Nützlinge
Mit uns im Bunde gegen die Überhandnahme von Schädlingen und Pflanzenkrankheiten sind viele Tiere die im Garten Unterschlupf und Behausung haben können, wenn wir ihnen bewusst Bedingungen schaffen, die unseren Garten anziehend für unsere kleinen Freunde machen. Unseren Vögeln gehört nicht nur unsere ganze Sympathie, weil sie schön zwitschern, sie halten auch die Schädlinge in Schach. In der Vegetationszeit vertilgt ein Meisenpärchen mit seinen Jungen viele Insekten, von denen die meisten Schädlinge sind. Ob Apfelblütenstecher, Obstmaden ,Larven , Raupen, Blattläuse, Schnecken – fast alle Vögel ernähren sich und ihre Brut damit. Dazu kann jeder beitragen. Rechtzeitig im Frühjahr Nistkästen in mind. 3 Meter Höhe aufhängen.


Die schönen Früchte (hier James Grieve im Garten von Heinrich Bruch) müssen noch einige Wochen reifen. Angesprochen wurde dabei auch das Blatt / Fruchtverhältnis. 

Bilder & Text: Heinrich Bruch

Sommerschnitt – und Sommerbehandlung der Jungbäume

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