Bäume prägen die Landschaft und das in ihr liegende Dorf entscheidend. Dazu bilden Heimische Sträucher und Hecken eine natürliche Ergänzung des Baumbestandes. Die Obstbaumreihen an Straßen und Feldwegen – oder ganze Streuobstanlagen, wie wir sie in Irmgarteichen finden, sind in den letzten Jahren mehr und mehr entstanden. Sie tragen erheblich zu dem dörflichen Charakter und zu einem ausgewogenem Bild des Dorfes in der Landschaft bei. Der Blick vom Friedhof zeigt in eindrucksvoller Weise den Grüngürtel um die Ortschaft Irmgarteichen herum. Der Erhalt und die Entwicklung der natürlichen Lebensgrundlagen sind daher wichtige Zielsetzungen für einen nach-haltigen Umgang mit der Natur. Und für Bienen und Wildtiere bieten Streuobstwiesen gute Lebensbedingungen. Unabhängig von der Sorte hat die Anbauweise auf der Streuobstwiese weitere Vorzüge, auch im Hinblick auf das Insektensterben.
Alte Sorten sind ein Kulturgut, sie müssen daher erhalten werden.
Kaiser Wilhelm, Jakob Lebel, Boikenapfel, Rheinischer Winterrambur und Roter Boskoop wurden in Streuobstwiese gepflanzt.
Sommerbehandlung der Obstbäume…
Alle genannten Schnittmaßnahmen dienen dazu, ein ausgeglichenes Triebwachstum
zu erhalten – ein Gleichgewicht bei der die Bildung neuer Triebe, die Anlage von Blütenknospen und der Fruchtbehandlung gleichermaßen gefördert werden.
Dabei werden alle für den Kronenaufbau entbehrlichen Äste und Triebe, die man im Winter ohnehin entfernen würde, weggeschnitten. Gemeint sind vorwiegend stark wachsende Jungbäume. Nach dem Neuaustrieb können viele dieser Triebe nicht bleiben. Sie stehen zu dicht, wachsen zu steil oder ragen in das Kroneninnere. Belässt man diese überflüssigen Triebe den ganzen Sommer in der Baumkrone, so nehmen sie viel Licht und Nährstoffe (Calzium) weg. Um das zu vermeiden, kann man jetzt die überflüssigen Triebe entfernen.
Ende Juli bis Mitte August ist auch der richtige Zeitpunkt zum Waagrechtbinden von steilstehenden kräftigen Seitentrieben. Um diese Zeit beginnt das Verholzen der Jungtriebe. Werden sie jetzt herab gebunden , so bleiben sie innerhalb weniger Wochen ständig in dieser Stellung. Außerdem werden im August die Blütenknospen für das kommende Jahr gebildet.
Auch das Abspreizen der Leitäste ( vorwiegend bei Jungbäumen ) lässt sich im Sommer leichter durchführen als beim Winterschnitt. Kranke Triebe werden ebenfalls entfernt.
Die Baumkrone soll offen gehalten werden, so dass der Baum genug Licht bekommt.
Die Pflege des Bodens mit naturgemäßem Dünger – z.B. Kompost.
Willst du einen Baum tragen sehen, schneide im Sommer
Willst du einen Baum wachsen sehen, schneide im Winter
Starker Rückschnitt im Frühjahr — erzeugt starkes Wachstum
Baumgesundheit –
Luftig erzogene Bäume können nach Niederschlägen schneller abtrocknen –
dadurch weniger Krankheiten / Pilzbefall usw.
Der Wundverschluss hat im Sommer keine große Bedeutung. Je nach Art der Schäden, der Pflanzenart sowie der Jahreszeit kann auf eine Wundbehandlung verzichtet werden. Vom Rand aus entwickelt sich das Gallusgewebe, das zur Überwallung führt.
Je nach Größe der Wunde kann das einige Jahre dauern. Eine Hilfe ist dabei
das jährliche Anritzen der Wunde während des ersten Wachstumsschubes.
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Bildzeilen:
01 – Blick in die Streuobstwiese, jetzt auch mit einem Bienenstand
02 – das natürliche Ausdünnen hat den Vorteil, dass sich die verbleibenden Früchte
kräftiger entwickeln, größer und aromatischer werden.
03 – Die schönen Früchte müssen noch einige Wochen reifen.
Dichte Fruchtbüchel bei den Apfelsorten auf jeden Fall ausdünnen.
Vorrangig werden zu kleine und verkrüppelte Früchte entfernt.
04 – Nach dem Neuaustrieb können viele dieser Triebe nicht bleiben. Sie stehen zu
dicht, wachsen zu steil oder ragen in das Kroneninnere.
Den Sommer im Garten und in der Obstwiese erleben…
Jetzt zeigt sich der Garten am schönsten. Der Sommer ist auch die arbeitsintensivste Zeit im
Gartenjahr. Die Gemüsebeete, Blumen blühen, alles wächst und das erste Obst und Gemüse
kann geerntet werden. Dazu kommt auch die Erholung. Zum Ausruhen findet man sicher ein sonniges oder schattiges Plätzchen.
Text und Fotos: Heinrich Bruch